wie kommt der lotos in die erde?


Substrat

Das ideale Substrat für den Lotos ist ganz normale Gartenerde, die bestmöglich eher lehmhaltig sein sollte. Einfach die Erde unter der Grasnarbe verwenden.

Die ersten Jahre konnte ich das in unserem Garten noch machen - nachdem er dann aber eher einer Kraterlandschaft glich, habe ich mir dieses Jahr freundlicherweise von dem Aushub aus dem Neubaugebiet ein paar Schaufeln holen dürfen.

Wichtig ist, die Erde von jeglichen organischen Substanzen (Blätter, Wurzeln, Regenwürmer etc.) zu befreien, da diese im Kübel zu einem Fäulnisprozess führen könnten.

Nicht geeignet ist gekaufte Erde oder Teicherde. Manche mischen unter die Erde noch Sand, ich mache das nicht.

Auch wenn ich mich im Winter noch über den fleißigen Maulwurf in unserem Garten geärgert habe, hat er mir doch auch einiges an Arbeit abgenommen - die perfekte Lotos-Erde sind Maulwurfs-Hügel!! Diese Erde konnte ich einfach abschaufeln und in die Kübel geben, ohne sie mühevoll von organischen Stoffen trennen zu müssen.

Gefäß

Wichtig: Der Lotos benötigt unbedingt ein rundes Gefäß. In eckigen Kübeln würde sich das Rhizom in der Ecke "festfressen" und die Pflanze geht ein.

 

Ich verwende zum großen Teil 65-Liter-Mörtelkübel. Diese haben einige Vorteile: sie sind vergleichsweise günstig (im Angebot bekomme ich sie oft schon für 4,99 €), sie sind immer und überall erhältlich, sind stabil und witterungsbeständig und heizen sich durch die schwarze Farbe besonders gut auf. Großer Nachteil: sie sehen echt hässlich aus! Aber dem kann man Abhilfe leisten, indem man sie mit Schilfrohrmatten, Jutesäcken, Bast o.Ä. ummantelt.

Und ja - es gibt Mörtelkübel auch in rosa! (Gesehen bei ebay)

 

Alternativ habe ich letztes Jahr das erste Mal Flexikörbe verwendet. Vorteil: Diese gibt es ebenfalls vergleichsweise günstig (6,- bis 8,- €) in vielen Baumärkten oder auch als Saisonware in diversen Lebensmittelketten. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und sie sehen echt schick aus im Garten! Nachteil: Wie der Name schon sagt - sie sind flexibel und somit in der Handhabung eine recht wackelige Geschichte. Auch weiß ich nicht, wie lange die Henkel dem doch enormen Gewicht stand halten. Also für den Lotos-Transport eher ungeeignet. Desweiteren veralgt die Innenseite des Kübels relativ schnell, was beim schwarzen Mörtelkübel kaum auffällt, bei den farbigen Kübeln für meinen Geschmack jedoch einen kleinen Schönheitsfehler darstellt.

Mein Fazit: für die kleinen Lotos-Sorten sind die 25-Liter-Flexikörbe ok, die 40-Liter-Körbe (oder größer) werde ich nicht mehr kaufen.

 

Eine weitere Alternative sind große Übertöpfe. Vorteil: Optik, Stabilität. Nachteil: Preis

 

Habe mir auch schon überlegt, meine alte Zinkwanne zu bepflanzen. Habe dies aber aufgrund des hohen Gewichtes bisher bleiben lassen.

Größe der Kübel: 

Diese ist abhängig von der Lotos-Sorte. Es gibt kleine, mittlere und große Sorten.

Die großen Sorten benötigen bestmöglich den 65-Liter-Kübel, ich habe bei diesen aber auch mit 40-Liter-Kübeln schon gute Erfolge erzielt. Größer ist in diesem Fall nicht besser - ich habe keine guten Erfahrungen mit 90-Liter-Kübeln gemacht. Selbst mit genügend Dünger ist das Wachstum nur spärlich.

Bei mittleren Sorten kommt man gut mit 40-Liter-Kübeln aus und bei den kleinen Sorten verwende ich 25-Liter-Kübel.

Dünger

Der Lotos ist eine sehr hungrige Pflanze und benötigt ausreichend Nährstoffe. Hier haben sich die Osmocote Düngekegel bewährt, da sie die passende Zusammensetzung haben und leicht in der Anwendung sind (vor allem beim Nachdüngen!).

 

Bei 65-Liter-Kübeln kommen bei der Pflanzung 6 Kegel ins Substrat (Näheres dazu unter Pflanzung). Dann 4 Wochen später 3 Kegel, wieder 4 Wochen später 2 Kegel und weitere 4 Wochen später noch 1 Kegel. Eine Jahresdüngung besteht also aus 12 Kegeln.

Bei 40-Liter-Kübeln 4 Kegel Anfangsdüngung, dann ebenfalls 3-2-1.

Bei 25-Liter-Kübeln 3 Kegel Anfangsdüngung, dann 2-1-1.

 

Ich dünge grundsätzlich nur bei Vollmond. 

Beim Nachdüngen ist es wichtig, ca. 10 cm Abstand zum Rand einzuhalten, da sich die Rhizome außen befinden und nicht in direkten Kontakt mit dem Dünger kommen dürfen. Also eher in der Mitte nachdüngen.

Pflanzung

Zunächst wird der Kübel zu ca. 1/3 mit passendem Substrat gefüllt. Bei den meisten Mörtelkübeln befindet sich innen eine praktische Skala. In diese Erde kommt nun der Dünger (Menge siehe oben).

Auf diese gedüngte Erde kommt nun nochmals ca. 1/3 Substrat, da das Rhizom nicht in direkten Kontakt mit dem Dünger kommen darf. Jetzt ist der Kübel fertig.

Die Pflanzung selbst erfordert nun ein bisschen Fingerspitzengefühl. Die Rhizome sind sehr empfindlich. Sie haben keinerlei Flexibilität und wenn sie gebogen werden, können sie brechen und sind dann unwiderruflich zerstört, da Wasser in das Kapillarsystem eindringt. Dieses Rhizom können Sie dann nur noch zum Kochen hernehmen! Also das Rhizom am Besten wie ein rohes Ei behandeln.

Der Kübel wird mit soviel Wasser gefüllt, dass die Erde schön matschig wird, aber noch kein Wasser darin steht. 

Ich mache dies immer in mehreren Schritten, damit das Wasser einsickert und gieße dann nach.


Jetzt wird das Rhizom auf die Erde gelegt und in dieser Größe eine entsprechende Kule gegraben, in die das Rhizom vorsichtig hinein geschoben wird.


Wie auf dem linken Bild zu sehen ist, biege ich Kabelreste zu einem Bogen, mit dem ich dann die Rhizome vorsichtig in der Erde fixiere, damit sie beim Befüllen mit Wasser nicht hochschwemmen. Dann wird das Rhizom noch leicht mit Erde bedeckt. Alternativ könnte man das Rhizom auch nur mit Erde bedecken ohne Befestigung, damit war ich aber nicht so erfolgreich. Wie auf den Bildern schön zu sehen ist, zeigen die Austriebe nach oben.

Jetzt wird der Kübel noch bis zum Rand mit Wasser gefüllt - das war´s!


Standort

Der Lotos benötigt einen geschützten, vollsonnigen Standort, der bestmöglich schon ab den Morgenstunden beschienen wird. Ich habe mittlerweile verschiedene Standorte ausprobiert.

An der Südwand stand der Lotos zwar sehr geschützt, allerdings hatte er erst ab dem späten Vormittag Sonne. An diesem Standort war die Blätterpracht enorm, nirgends anders hatte er so viele und große Blätter. Allerdings kam es hier zu keiner Blüte.


An dem Standort, der bereits ab den frühen Morgenstunden bis späten Nachmittag Sonne hatte, bildete der Lotos zwar nicht so viele Blätter aus, dafür Blüten über Blüten.

 

Der Lotos benötigt ein gewisses Stundenkontingent an Wassertemperatur über 20° Grad um zur Blüte zu kommen. Er "sammelt" quasi die Stunden und wenn die Anzahl erreicht ist, fängt er an zu blühen. Wobei auch hier mehr nicht unbedingt besser ist. Alles was über 28° Grad ist, schadet langfristig eher. Ganz Eifrige meinen, dass sie mit einem Teichheizer Wunder bewirken können - ich rate davon eher ab. 

 

Da ich im ganzen Internet nirgends eine Aussage finden konnte, wieviele Sonnenstunden in Summe der Lotos denn nun tatsächlich benötigt, habe ich letztes Jahr mit meinem (natürlich streng un-wissenschaftlichen) Feldversuch begonnen und einen Datenlogger gekauft, der die Wassertemperatur aufzeichnet. 

Dummerweise hatte ich ihn ausgerechnet in dem Topf, der nicht zur Blüte kam.

Die Auswertung wird also noch ein bisschen dauern, da ich dieses Jahr den Datenlogger an einem anderen Standort einsetzen werde.